Ein echtes Spanferkel war ein junges Tier, das noch keine feste Nahrung zu sich genommen hatte und ausschliesslich gesäugt wurde. Deshalb schmeckt es besonders zart und mild. Der Begriff «span» soll angeblich von altgermanischen Wort «spänen» kommen, was so viel wie säugen heisst. Ein blutjunges Tier also! So zart, mild, jung und frisch wie die diesjährigen Abgänger des Instituts HyperWerk. Denn zur Feier ihrer Diplomausstellung wurden drei Schweinchen dieser Gattung gebraten. Drei an einem Stil. We call it Schwein-Line!
Sie kamen um 11 Uhr. Unsere drei Kleinen. Ein jedes 13 Kilo schwer. Geschlachtet, ausgeweidet, roh, unmariniert. Auf einer eigens dafür angefertigten drei Meter langen Grill-Riesen-Wanne wurden sie sechs Stunden mit über 100 Kilo Holzkohle, Honig-Cranberry-Knoblauch-Marinade und einigen Bierchen unterhalten. Unter den wachen Blicken und kundigen Nasen von Studenten, Fussgängern und Ausstellungsbesuchern drehten sich die Ferkel ihrer goldenen Kruste zu. Obelix hätte Hinkelsteine geworfen, sowie sich den Bauch gerieben, hätte er diesen Duft mitgerochen.
Fachkundig, aber unter Bächen von Schweiss, wurde dann bei anbrechender Dunkelheit das erste Stückchen Diplomferkel aus der Schwein-Line herausgeschnitten und für die hungrige Schar zerlegt. Orange Knackkarotten, geliefert von Menusur+, konnte sich ein jeder vor Ort selber schälen und raffeln. Eine Kartoffel aus der Glut und etwas Zwetschgen-Senf dazu erweiterte die Teller und die siebzig Münder. Ein saftiges Fest!