Wenn Worte wuchern, werden Wünsche Wunder.

Quirin sagt! Die neue Kolumne.

Am Anfang stand dieser Satz. Er wusste weder, woher er kam, noch wohin es ihn verschlagen sollte. Ein Wunder sollte es nur schon mal sein, wenn er bis in die Endfassung, also bis zu meinem ihm vorgegebenen Ziel durchhielte. Vielleicht würde sein Bestehen auch nur bis zum ersten Durchlesen dauern. Ich meine, wer will schon ein solches Unding von einem Satz. Macht einem ja sämtliche labiodentalen Frikative – so heissen, wenn man Spezialist ist, die Laute, die man mit den Lippen und den Zähnen produziert – zu einem reinen Wasserrauscherlebnis. Ein Gewucher der schlimmsten Sorte – Ich mag ihn.

Nur schon sein Auftritt war von kühner Selbstsicherheit. Ja, er kündete sich eigentlich selbst an und kommentierte sich im gleichen Augenblick. Ein wunderbares Huhn-Ei-Paradoxon von prophetischem Ausmass.

Also eigentlich ist er bloss eine Idee. Nicht meine schlechteste, ich bin fast ein wenig stolz auf ihn, ja, er bringt etwas Mystisches mit sich. Aber auch nicht zu stolz, denn dieses Mystische ist bei genauer Betrachtung einfach nur Humbug. Er mag vielleicht, in seine Organe zerteilt und vorwärts und rückwärts durchinterpretiert, Sinn ergeben. Doch der Sinn kommt nicht von mir. Wenn er überhaupt vorhanden ist, so versteckt er sich in den Worten selbst, sicher und unbehelligt hinter einer dicken Wand aus Ws. Mir fehlt auf jeden Fall das Sesam-Öffne-Dich.

Aber das ist das Schicksal der meisten Ideen. Sie ploppen auf – keiner weiss woher. Sie wirken gescheit, verteilen euphorisch Kusshände in alle Himmelsrichtungen und tragen zuvorderst stolz ihr Banner. Zuvorderst vor dem Umzug, der dann leider meistens noch einige Zeit auf sich warten lässt. Eine Idee ist toll – aber das war’s auch schon.

Was haben wir junge HyperWerkerInnen nicht alles für Ideen, kühne Ideen. Tollkühne Ideen! Die Welt retten wir dabei im Vorbeimarsch. Der eine träumt von der Überwindung des Geldes, die andere von Frieden, Freude, Eierkuchen und nicht einmal in metaphorischer Manier. Wir sind naiv, wir sind unerfahren, klar. Aber wer weiss, vielleicht überdauert das eine oder andere Gewucher die drei Jahre als Keimling knapp unter der Erde. Denn dann wenn wir den Bachelor haben, wenn wir nicht mehr dumm und naiv, sondern weise, lebensgeprägt und stark sind, dann werden wir Wunder vollbringen. Ihr werdet schon sehen!