In den vergangenen Wochen haben sich Studierende im ersten Semester des BA Prozessgestaltung am HyperWerk intensiv mit der Frage beschäftigt, wie wir als Gesellschaft zusammenleben können, wie sich unser Konsumverhalten verändern muss und welche Rolle Nachhaltigkeit sowie technologische Innovation dabei spielen.
Ihre Raumgestaltung im CIVIC während des neuen Mesh-Festivals war Ausdruck dieser Auseinandersetzungen. Von der Gestaltung des Willkommens, über die Transformation gebrauchter Kleidung in nachhaltiges Merchandise, bis hin zu audio-visuellen Projektionen – all diese Arbeiten spiegeln ihre Gedanken über das Leben in der heutigen Welt wider.
Choose, Use, Keep Your Glass
Crafted with Care for Collective Moments
Wir, die Gläser, warten hier auf dich. Sorgfältig von Hand graviert, freuen wir uns darauf, dich zu begrüssen. So wie auf einem Fest, wo wir dir feierlich gereicht werden, um gemeinsam anzustossen.
Am liebsten würden wir deinen Namen tragen, den Namen, mit dem du dich identifizierst. Doch weil wir nicht sicher waren, ob du kommst, tragen wir stattdessen Fragen des Miteinanders – eingravierte Gedanken, die uns hoffentlich verbinden. Manchmal ist auch eine kleine Erinnerung an den Code of Co-Living für Mesh dabei. Wir laden dich herzlich ein, uns zu nutzen, während du das Festival besuchst. Flaschen stehen beim Kiosk bereit, damit du uns befüllen kannst. Du darfst uns gerne in andere Räume tragen und, wenn du möchtest, auch behalten.
Es gibt Äpfel zum Essen, sie sind aus der Region, von Stefan und seiner Familie am Tüllinger Berg. Die Kräuter zum Verfeinern deines Wassers stammen von Julikas Familie aus dem Garten in Therwil. Die Limetten … sind leider importiert. Zum Wohl!
Gestaltet durch: Julia Sahli, Julika Geiser, Moira Lansdell, Patrizia Metzler
Fluxing Fragments of Possible Futures
Interactive Projections and Reactive Soundscapes
Wir, die 3D-Objekte in den Projektionen, sind die manifest gewordenen Ideen unserer Gegenwart und einer möglichen Zukunft. Wir sind aus Fragen zum Zusammenleben, Konsumverhalten und der Ernährung entstanden. Wir verkörpern die Vorstellungen davon, wie sich Pflanzen und Lebensmittel weiterentwickeln könnten und wie ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen aussehen mag. In uns spiegeln sich die Möglichkeiten technischer Innovationen wider, die die Gegenwart prägen und die Zukunft mitgestalten.
In einer Welt, die sowohl utopisch als auch dystopisch ist, wurden wir generiert, geformt und miteinander verschmolzen. Jedes von uns trägt ein Stück eines möglichen Zukunftsszenarios in sich – ein Fragment, das dich als Betrachter:in zum Nachdenken anregen soll. Was bedeutet es, jetzt zu leben? Wie sieht die Welt von morgen aus? Was wird aus den Ressourcen, die uns heute so selbstverständlich erscheinen?
Wir sind keine Antworten, sondern Impulse, die den Reflexionsprozess anregen sollen. Die interaktive Installation reagiert auf deine Geräusche und die Klänge im Raum, die die Welt von draussen mit digitalen Sounds verbinden.
Gestaltet durch: Daria Wechsler, Fiona Nhieu, Gioia Ceravolo, Juno Feierabend, Manuel Palma, Marija Milovanovic, Nils Niederhauser, Paula Garcia Dianzambi, Rasso Auberger, Valerie Tveiten
Interaktive Animation am Thresen von Selwyn Isler
Merge Mesh Merch
Sustainable Merchandise Telling Stories of Change
Wir, die Textilien am lila Kubus, haben eine Vergangenheit. Einst vergessen, aussortiert und nicht mehr gebraucht, wurden wir für das Mesh-Festival transformiert und haben eine neue Bestimmung gefunden. Wir wurden gesammelt, sortiert, auseinandergetrennt, zusammengesetzt, veredelt und gestylt. Jetzt sind wir Merchandise – Erinnerungsträger:innen dieses Festivals. Unsere Fasern erzählen nun neue Geschichten, die du in die Welt hinaustragen kannst. Einst vielleicht übersehen, sind wir nun Symbole für Wandel, für den bewussten Umgang mit Ressourcen und den kreativen Reichtum, der in uns schlummert.
Anstelle eines festen Preises kannst du das zahlen, was wir dir wert sind und was du dir leisten kannst. Für deine Entscheidung hilft es vielleicht zu wissen, dass 11 Personen uns während 5 Tagen transformiert haben und etwa 40 Einzelstücke entstanden sind. Welchen Stundenlohn bekommen wir?
P.S.: Die gelben Arbeitskleidungen der Festivalmitarbeiter:innen können ebenfalls als Teil des Mesh-Merchandise betrachtet werden. Sie werden während des Festivals von verschiedenen Personen getragen und können erworben und am Ende mit nach Hause genommen werden. Der Ansatz, so wenig neue Materialien wie möglich zu kaufen, konnte bei dieser Produktion nicht vollständig umgesetzt werden. Wie so oft stellt sich die grosse Frage: Führt Zeitdruck immer zum Einkauf von Neuem?
Gestaltet durch: Lotte-Mo Salome Berkhan, Ronja Buser, Luana Capaul, Diego Cremonini, Xhenisa Demiri, Basil Maui Gygax, Lynn Hilty, Jonathan Schenker, Selva Meyer, Tale Lyam Burger und Vanessa
Welcome Point by «Ventisette» zusammen mit Anna Laederach, Fiona Nhieu und Selva Meyer vom BA Prozessgestaltung am HyperWerk IXDM der HGK Basel – unterstützt von Matylda Krzykowski, Anita Mucolli, Matthias Böttger, Rasso Auberger, Luisa Later, Adrian Cook, Flurina Kühne. Mesh Ribbon by Johnson/Kingston, fabrics, sparks and bits selected from Offcut Basel.